Über diesen Betriebshof

Seit 1998 läuft nun dieser Versuch, den Busbestand der Bogestra in Wort und Bild vorzustellen. Die positiven Kritiken, die ich in der Zwischenzeit bekam, ermuntern mich immer wieder, an diesem Projekt weiterzuarbeiten. Ideen, die der Umsetzung in die digitale Welt harren, gibt es noch genügend und so werden auch in Zukunft immer wieder interessante Kapitel aus der Welt der Omnibusse hinzugefügt.

Der erste Versuch
Es stellt sich nun die Frage, wie alles anfing! Keine Ahnung! Ich rätsel immer noch, was mich damals bewegt hat, meine beiden ersten Busbilder zu machen! Hier sind sie, entstanden 1978 auf einer Klassenfahrt in Haltern. Bei dem Bus handelt es sich übrigens um einen Mercedes-Benz LPO 813 mit Aufbau von Ernst Auwärter.
Zwei Versuche: Erst rannte mir ein Klassenkamerad ins Bild, dann fehlte plötzlich was vom Bus!

Der zweite Versuch
Als ich 1980 auf das in der Bochumer Innenstadt befindliche Gymnasium wechselte, durfte ich jeden Werktag mit den großen, grünen Bussen der Bogestra dorthin fahren. Die Linie die damals wie heute meine Haustür mit der Stadtmitte verbindet ist die Linie 345. Zum damaligen Zeitpunkt war sie eine von vier Bochumer Gelenkbuslinien. Aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen faszinierten mich damals zwei bestimmte, dort eingesetzte Busse: Sie trugen vorne einen großen Löwen auf der Fahrzeugfront und hörten auf die Betriebsnummern 12 und 13.
Im Sommer 1982 konnte ich im Rahmen einer Schulferien-Aktion erstmals einen Bogestra-Betriebshof besichtigen. Doch leider waren diese Busse schon nicht mehr im Fahrzeugbestand. Das fand ich ziemlich ärgerlich, hatte ich für meine kleine Pocketkamera doch extra noch Blitzlichtwürfel gekauft, um auch in den Hallen Fotos machen zu können. Es sollten meine ersten Bogestra-Fotos werden. Als Entschädigung für die frecherweise ohne Erlaubnis von mir einfach ausgemusterten Büssing-Gelenkbusse standen wenigstens noch die letzten BS 110 V ausgemustert in der Ecke.
Dummerweise verlor ich den Fotoapparat mit dem belichteten Film!

Der dritte Versuch
Der nächste Versuch, die Bogestra im Bild festzuhalten folgte im Jahre 1984. Von einem Onkel bekam ich einen alten Fotoapparat geschenkt, eine Iloca 1A aus den 1960er Jahren.
An einem Regentag im September 1984 machte ich also auf dem Rückweg von der Schule Fotos am Bochumer Hauptbahnhof. Ich fotographierte jedoch kurioserweise die Busse am ZOB von der 50 Meter entfernten Straßenbahnhaltestelle aus!
So war das nicht in meinem Sinne!
Das einzige halbwegs brauchbare Foto, was damals entstand, war das untere Bild vom Arbeitstriebwagen 685. Als ich damals die Bilder entwickelt bekam, war ich bitter enttäuscht. So hatte ich mir das aber nicht vorgestellt!
Meine Neugierde verhinderte fürs nächste weitere Fotos: Der Fotoapparat wurde auseinandergenommen, um zu gucken, wie das Ding so funktioniert. So liegt er heute noch in einer Kiste...
Anfängerglück: Arbeitswagen 685 am Bochumer Hauptbahnhof

Der vierte Versuch
Im Jahre 1985 startete ich den nächsten Fotographierversuch. Anlaß war diesmal die große Eisenbahnausstellung in Bochum-Dahlhausen zum 150-jährigen Bestehen der deutschen Eisenbahnen. Mein Vater lieh mir damals seine Spiegelreflexkamera, eine Praktika. Außerdem empfahl er die Verwendung eines Diafilmes. An mehreren Tagen machte ich dort also Fotos, von denen einige sogar ausgeprochen gut gelungen sind! Aber ein paar Bilder auf dem Film ließ ich noch für ein besonderes Ereignis unbelichtet.
Mit meinem Cousin fuhr ich zu diesem Zeitpunkt desöfteren mit dem Fahrrad durch Witten und dort waren mir Plakate einer Bürgerinitiative aufgefallen, die sich gegen die Stillegung der Wittener Straßenbahnlinie 320 zum Oktober 1985 wehrten. Da wollte ich noch ein paar Bilder von machen, bevor es vorbei war!
Bei der nächsten Fahrradtour ging es also nach Witten-Annen zum Nordbahnhof, dem Endpunkt der SL 320. Leider zeigte sich mein Cousin wenig begeistert von meiner neuen Leidenschaft und hatte keine Lust mehr, mit mir auch noch zum Wittener Hauptbahnhof zu fahren, um dort weitere Bilder zu machen. Also blieb es bei den drei Bildern. Doch gleich das erste Bild war geradezu schicksalhaft für meine weitere Entwicklung. Zunächst unbemerkt, sah ich erst nach der dritten Aufnahme was da an der Tankstelle im Hintergrund stand: Ein DKW! Doch ich widmete mich wieder anderen Dingen als den Straßenbahnen und Omnibussen. Irgendwie fand ich dieses Hobby ja doch ein wenig merkwürdig...
Zufall oder Bestimmung: Erstes Dia und gleich ein DKW im Hintergrund!

Der fünfte Versuch
Weil ich Kind einer Eisenbahner-Familie bin, hatte ich schon sehr früh auch eine Modelleisenbahn. 1985 trat ich in einen Modellbahn-Club ein, es war die “Modelleisenbahn-Club-Gemeinschft Spur N”, abgekürzt “MCGSN”.
Mit diesem Verein nahm ich fortan auch regelmäßig als Aussteller an der großen Modellbau-Messe in Dortmund teil. Meine ersten Messeerfahrungen sammelte ich 1986. Auf dieser Messe präsentierte sich aber noch ein Verein, der mein Hobby nun endlich kanalisierte: Der “Anderthalbdecker-Club Duisburg”. Austellungsobjekt des Vereines auf der Messe war ein leibhaftiger Anderthalbdecker, der Duisburger Wagen 214, der erst wenige Monate zuvor aus dem Liniendienst ausschied. Ich lernte nun erstmals andere Leute kennen, die sich auch für Omnibusse interessierten. Selbstverständlich besaß jeder von ihnen ein dickes Album voller Busfotos. Meine Fotographierei bekam einen neuen Impuls. Wieder mit der Spiegelreflex-Kamera meines Vaters, zog ich im April/Mai 1986 los. Weil ich mich mit Dias noch nicht anfreunden konnte - man kann sie ja nicht rumreichen wie ein Fotoalbum - benutzte ich Negativ-Filme. Ich wollte auch ein dickes Album voller Busfotos!
Ausflug mit dem ACD zur KREVAG: Die letzten Anderthalbdecker riefen!

Der sechste Versuch
Mit zunehmender Anzahl Busfotos erkannte ich 1988 dann die Vorteile einer Diasammlung: Hinzukommende Bilder lassen sich einfach den entsprechenden Magiznen hinzufügen, außerdem wollte ich nicht von jedem Bild unbedingt einen Abzug haben.
Bis zum Jahr 1989 glaubte ich, der einzige Mensch zu sein, der sich für Bochumer Omnibusse interessiert. Der Fokus meines Duisburger Vereines lag ganz klar in der dortigen Gegend. Duisburger O 305 oder irgendwelche NIAG-Busse interessierten mich damals aber herzlich wenig. Durch einen Zufall lernte ich dann 1989 einen Bochumer Hobbykollegen und Archivar sowie weitere Leute kennen, die sich sehr für die Bogestra interessierten.
Ein weiterer Vorteil der Diasammlung kam nun zum Tragen: Unsere gemeinsamen Diaabende dauerten und dauern häufig bis in die nächsten Morgenstunden!

Der Betriebhof Bochum-Werne
Als das Internet Ende der 1990er Jahre immer breitere Massen in seinen Bann zog, machte auch ich mich auf in die Welt der Datenkommunikation. Eine Publikation über die Bogestra-Omnibusse gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht und es erscheint auch heute noch zweifelhaft, ob der begrenzte Interessentenkreis ein Buchprojekt lohnenswert erscheinen lässt. Andererseits aber gab es schon damals einige Leute, die ihren lokalen Betrieb rudimentär im Netz vorstellten. Das wollte ich auch, aber besser! So entstand der Gedanke, einen virtuellen Bogestra-Betriebshof zu eröffnen.

Bildergesuche
Ein paar Bilder fehlen mir leider immer noch: Ich suche MAN und MB Linienbusse mit Fremdaufbauten aus der Schweiz (R&J, Lauber, Hess usw.) sowie die von Göppel verkürzten MAN SL 202 für Liestal bzw. auch alle übrigen Göppel, solange es Aufbauten auf "großen" Bodengruppen sind (keine wieauchimmer HOCL !). Auch MB O 405 und O 405 G 3 bzw. 4 Türer suche ich. Schließlich habe ich nun doch meine Liebe für den Niederrhein entdeckt und suche alte Bilder von NIAG, DVG und KREVAG!