Der Cyklop

Der Cyklop war der erste Baustellenkipper aus Essen. Die plattgemachten Rundungen einer Titan-Haube verbargen den Motor gleicher Herkunft. Der SW 6 mit 210 PS diente bei den ersten Exemplaren als Antriebsquelle. 1951 erschien der erste Einäugige mit zwei Scheinwerfern. Als Cyklop M 90 - das M bedeutete schlicht Muldenkipper - konnte er 9 Tonnen Geröll laden bei 24 Tonnen Gesamtgewicht auf dem Baustellengelände. Zwei Jahre später stieg die Nutzlast auf 13 Tonnen an, entsprechend änderte sich die Bezeichnung auf Cyklop M 130. Weitere zwei Jahre vergingen und die Bezeichnung wurde erneut geändert, nun hieß das Ding Krupp MK 13,5 C 6. Der Name Cyklop wurde nicht mehr ausgeschrieben sondern lediglich durch das C als Klassenbezeichnung angedeutet.
Im Jahr 1957 wurde der Ttan-Motor aus dem Programm genommen und fortan der Fünfzylinder D 573 mit 185 PS und später 200 PS aus dem Tiger eingebaut. Auch hatte es sich inzwischen herumgesprochen, dass in Steinbrüchen nur wenige Anhalterinnen auf eine Mitfahrgelegenheit warteten, so dass nun eine Einmannkabine als ausreichend für derartige Fahrzeuge erachtet wurde. Von 1957 bis 1962 gab es den 15 Tonnen ladenden MK 15 C 5, bei dem 1959 die Motorleistung auf die oben erwähnten 200 PS gesteigert wurde. 28 Tonnen wog eine solche Fuhre maximal.
Ebenfalls im Jahr 1957 erschien eine Variante mit noch höherer Nutzlast. 17 Tonnen Ladegut bei gesamt 31 Tonnen durfte der sofort mit dem 200 PS Motor ausgestattete MK 17 C 5 mitnehmen. Als letzter Vertreter der klassischen Stahlnasen war er bis 1966 im Lieferprogramm und trug die Zweitaktfahne auf die Baustellen und in die Steinbrüche. Nochwas? Ach ja, obwohl man es eigentlich vermuten könnte, aber mit Allradantrieb gab es dieses Monster nie.

Der wahre Einäugige
Das amtlich korrekte Instrument für Sandkastenspiele ist dieser Krupp Cyklop M 90 aus den frühen 1950er Jahren, heute im Besitz von Bruno Hecker. [MK]

Matsch ist sein Element
Krupp MK 17 C 5 - Einmannkabine und platte Titan-Haube mit Tiger-Motor. [FD]