Die Spitznasen

"Form follows function", daran haben die Ingenieure bei den Südwerken offenbar nicht gedacht. Doch nie mehr im Lastwagenbau wurde toter Raum so imposant umbaut. Wovon die Rede ist? Die markante Haubengestaltung von Titan und Co! Beim Entwurf konnte der Formgestalter aus dem Vollen schöpfen, denn die Längenbeschränkung des Gesetzgebers auf Miniatur-Fernlastzüge sollte erst Jahre später folgen.

Üblicherweise war bei einem LKW zu dieser Zeit direkt hinter der Stoßstange der Kühler platziert - sofern das Fahrzeug Wasserkühlung besaß. Diese Kühler durften durchaus ein wenig Lametta in Form einer Verblendung tragen und sorgten so für den markentypischen Auftritt des Gefährtes. Auch der Krupp besaß natürlich einen Wasserkühler, doch stand er nicht direkt im Fahrtwind, sondern lag weiter innen im Motorraum. Zwischen Stirn und Kühler formte spitz zulaufend gebogenes Blech die Nase und kaschierte das Nichts dahinter.

Auf dem Pariser Salon im Oktober 1950 stand der erste Titan. 1951 folgten mit gleicher Haubengestaltung die kleineren Typen Büffel und Mustang. Bis zum Jahre 1954 im Angebot, waren es gerade diese Typen, die auch bei unbedarften Zeitgenossen bleibenden Eindruck hinterließen - die Spitznasen