Aleksandras zweiter Blick über die Betriebsgrenze

Wollen wir nun einen zweiten Blick über die Betriebsgrenzen der Bogestra riskieren!
Standardbusse bevorzugt! Fangen wir wieder mit B für Büssing an!

Die letzten Reste
Vereinzelt fand man 1991 noch Büssing Standardbusse. Hier warten gleich zwei von ihnen auf ihren nächsten Einsatz bei der Fa. Richter in Recklinghausen. Beide BS 110 V sind von 1971 und waren ursprünglich bei der EVAG in Essen im Einsatz. Die KOM-Nummern waren 3242 und 3252.

Aleksandras Lieblingsbus
Hier steht er nun, mein absoluter Favorit unter den Standardbussen! Ein Büssing BS 117 SÜ, hier aber leider schon als MAN SÜ 210.
Wir erinnern uns: 1971 war das Jahr der ersten Standardüberland-Busse, der Stülb. Auch Büssing konstruierte einen dem Lastenheft entsprechen Bus und noch im selben Jahr wurden einige wenige gebaut und ausgeliefert. Am 1. Januar 1972 war es bekanntlich vorbei mit der Büssing-Herrlichkeit und der SÜ 210 war "geboren". Die meisten Büssing-Stülb trugen ab nun den MAN-Schriftzug über dem Löwen. Die exakte Herkunft dieses Exemplares ist mir leider unbekannt, ziemlich sicher scheint er von den Verkehrsbetrieben Minden-Ravensberg zu stammen.
Die Fa. Düe, damalige Besitzerin des Busses, besaß übrigens eine weitere MAN Rarität, einen MAN 750 HO M 10 F mit Vetter Aufbau!

Und plötzlich war er da, und man hörte ihn, und die Luft vibrierte
Und genauso schnell war er wieder weg, samt Busunternehmen! Eine sehr kurzlebige Firma war die Fa. Jurgawka in Bochum-Werne. Sie besaß immer nur einen Bus, der aber allmonatlich durch eine "Neuerwerbung" ersetzt wurde, quasi wenn der Aschenbecher voll war...
Diesem Magirus-Deutz 230 SH 110 vom Baujahr 1976, ex RLG 76-41, war auch kein langer Einsatz in Bochum vergönnt.

Ein Sammelbecken für ausgeprobte SH 170
Gleich zwei der 39 gebauten Magirus-Deutz 260 SH 170 landeten nach ihrer Erprobung im Niederrheinischen: Bei der uns schon bekannten Fa. Caillard in Grevenbroich fuhr der ehemalige KOM 8131 bzw. 8162 der KVG Braunschweig. Ein paar Kilometer nördlich gab es dann in Viersen bei der Fa. Rath den ehemaligen KOM 8000 der Üstra in Hannover, hier im Bild noch im Originallack.

Viel Bus, wenig Türen
Voll besetzt darf hier keine Panik ausbrechen! Dieser von der Türanordnung ungewöhnliche MAN SG 220 Ü 18 fuhr bei der Fa. Oster in Neu-Ulm. Abgelöst wurde er übrigens von einem Setra SG 321 UL mit ebenfalls nur zwei Türen.

Was haben wir alle gestaunt
Nachdem bei den Verkehrsbetrieben Minden-Ravensberg die Eineinhalbdecker-Ära endgültig vorbei war und die letzten Exemplare zu Partybussen mutierten, tauchte einer plötzlich im Ruhrgebiet auf!
Unglaublich aber wahr! Wagen 90 der VMR , ein MAN SG 220 mit Vetter Aufbau vom Baujahr 1978 fuhr bis 1994 für die Fa. Möbius in Herne.

Treffen der Konkurrenten
Die Fa. Lingner in Wattenscheid dürfte vielen ein Begriff sein. Neben riesigen Bus-Schrottplätzen gab es auch angemeldete Busse zu sehen! Gelenkbusse hingegen waren im Lingner-Bestand selten. Dieser MB O 317 mit Vetter Aufbau stammt von der VKU in Unna, KOM 124, Baujahr 1974. Sein Kennzeichen " BO-AX 90 " hatte übrigens schon einmal ein Mercedes-Omnibus: KOM 406 der Bogestra, ein MB O 305, trug es von 1969 bis 1979.
Das Heck rechts im Bild gehört zum ex EVAG KOM 3770, einem MAN VG 16 mit Ludewig Aufbau. Teile dieses Busse existieren auch heute noch: Der Vorderwagen fährt alljährlich im Wattenscheider Karneval mit, freilich ohne Dach und mit lustigen Aufbauten.

Volle 18 Meter
Gelenkwagen von Ludewig waren selten, noch seltener wurden sie auf MB O 317 Chassis aufgebaut und mit Stülb-Front gab es nur einen: 1973 für die Teutoburger Wald Eisenbahn gebaut, wurde er nach der Ausmusterung an die Fa. Huck verkauft. Farbe und Kennzeichen GT-AX 138 durfte er dabei behalten.

Kein Bahnbus
Eigentlich bin ich im März 1990 nur nach Augsburg gefahren, um die letzten Bahnbusse zu fotographieren. Bei diesem zweitürigen MB O 305 G der Fa. Auto Magg in Wertingen mußte ich aber eine Ausnahme machen.
Bei meinem zweiten Besuch in Augsburg im Sommer letzten Jahres waren Bus und Busparkplatz verschwunden. Dafür gab es zweitürige MB O 405 G zu sehen.

Langweiliger O 305
Zum Schluß nun ein Bild von einem stinknormalen MB O 305!
Reingefallen, denn nicht der Bus sondern der Besitzer ist in diesem Fall das Besondere. Der Bus gehörte der Westfalen Bus in Münster, die ihn 1992 gebraucht von der Fa. Stiebeling erwarb.