Die Altauto-Sammlung der Familie Lippert

 

DKW F 93 2-sitzer Cabrio mit Karosserie von Karmann, genannt der "Blaue"
Hiermit fing alles an: Aleksandras erstes Auto! Kaum im Jahre 1970 auf die Welt gekommen, wurde sie schon stolze Besitzerin des DKW F 93 Cabrios. Ein 15-Jahre altes Fahrzeug, irgendwo an der Grenze zwischen aufgebrauchtem Altauto mit geringem Restwert und Liebhaberwagen. Ein Onkel konnte sich nicht so recht von seinem ersten Auto trennen und gab es in die Obhut von Aleksandras Vater zur Aufbewahrung und späteren Restaurierung. Die folgte in den Jahren 1975 bis 1978. Sicherlich war dies eine der ersten Restaurierungen eines Nachkriegsoldtimers! Diese Restaurierung ist inzwischen auch schon wieder fast 30 Jahre her, aber die Qualität dieser Arbeit kann sich immer noch sehen lassen.
Das der DKW schon damals etwas Besonderes war, war zwar irgendwie im Bewußtsein, aber erst entsprechende Recherchen in den 1990er Jahren brachten die Fakten ans Licht:
Gebaut wurden von diesem Typ bei der Firma Karmann in den Jahren 1955 und 1956 exakt 205 Fahrzeuge, davon drei im Jahre 1955 als sog. Musterwagen. Diese Drei dienten u.a. der Präsentation auf der IAA im September 1955 und als Erprobungsträger für die spätere "Serienproduktion". Das in unserem Bestand befindliche Exemplar war das zweite gebaute Cabrio und der 295te "große 3=6" überhaupt! Ausgeliefert wurde es im Oktober 1955 an den damaligen Verkaufsvorstand der Auto Union GmbH, Dr. Ludwig Hensel. Als 5-jähriger Gebrauchtwagen gelangte er schließlich in den Besitz des Onkels. Ursprünglich war das Cabrio in "Kobaltblau" lackiert, einem Dunkelblau ähnlich der Lackfarbe nach der Restaurierung. Auf dem oben abgebildeten Foto ist es in einem Farbton aus dem Porsche-Angebot lackiert, die Farbe hieß "Meißen-Blau". Diese Lackierung erhielt das Cabrio in den späten 1950er Jahren.
Die Restaurierung 1975
Und so sieht das Auto heute noch aus
Und man kann verdammt schnell damit um die Ecken fahren!!!

DKW F 93 Luxus-Coupé, genannt der "Rote"
Nach der Restaurierung diente das Cabrio weiterhin als Alltagsauto. Lediglich im Winter sollte es fortan geschont werden. Für solche Zwecke wurde dann allwinterlich für ein Paarmarkfuffzich ein oller Käfer gekauft. Im Winter DKW zu fahren macht aber mehr Spaß, als mit so einem komischen Volksauto, und so wurde ein "Winter-DKW" angeschafft. Es war ein 1957 gebautes DKW F 93 Luxus-Coupé
Auf quengeln von Aleksandras Schwester Julia wurde es ihr übereignet.
Der Wagen wurde nach dem Kauf einer gründlichen Restaurierung unterzogen. Lackiert in den originalen Farben rot mit weißem Dach, wurde es jedoch schon bald zum Erstwagen heraufgestuft. 1988 unternahm Aleksandra ihre ersten Autofahrten überhaupt mit diesem Wagen. Acht Jahre später dann wurde er endgültig von Julia übernommen. Bis zu seiner Remisierung im Jahre 1998 lief er im Sommer und im Winter und immer rund um die Uhr!
Alle unsere Zweitakter im Jahre 1997
Rost mit DKW drumrum! Ein Jahr danach...

Wartburg 353 W
Nachdem Julia 1995 ihren Führerschein gemacht hatte, fuhr sie natürlich mit ihrem DKW und Aleksandra mußte temporär auf einen im Familienfuhrpark befindlichen VW Polo zurückgreifen. Das fand sie äußerst unbefriedigend!
Durch einen Zufall und für kostnix kam ein ostzonengrauer Wartburg 353 vom Baujahr 1974 mit immerhin 40.000 Kilometern auf der Uhr in ihren Besitz. Kleiner Haken: Das Auto stand auf einem Bauernhof irgendwo in Hamburg-Schnelsen. Also Hänger gemietet und Auto geholt. (Die Überführung ist übrigens eine eigene Geschichte wert!) Nach drei Jahren hatte der Wartburg der Aleksandra die Lust verdorben und wurde verkauft.
Der Wartburg im verschneiten Wittener Gebirge bei der großen Schnee-Rundfahrt im Dezember 1996.
Co-Pilotin Julia freut sich über den bezwungenen Berg!

Audi 80 L, genannt der "Audi"
Das nächste Auto wurde gediegener: Eher zufällig gelangte der tibetorangefarbene Audi 80 L von 1973 in Aleksandras Besitz. Eigentlich brauchte sie nur ein billiges Auto, ein Freund vermittelte dieses Exemplar aus Rentnerhand.
Das erstklassig gepflegte Auto beeindruckte durch zwei mängellose TÜV-Abnahmen in Folge, und dies trotz Benutzung als Alltagsauto zu jeder Jahreszeit.
Von 1998 bis zum Herbst 2004 setzte der Wagen Aleksandras Tradition der stilvollen Fortbewegung fort.
Gehobene Mittelklasse: 1973er Audi 80 L

DKW F 93 Luxus-Coupé, genannt der "Gelbe"
Bei der Remisierung des roten Coupés wurden erhebliche Rostschäden entdeckt, die eine Restaurierung sehr aufwendig gemacht hätten. Daher wurde die Anschaffung eines weiteren, besser erhaltenen Coupés zur Aufarbeitung angedacht. Eine günstige Occasion war 1999 der Erwerb eines ebenfalls 1957 gebauten baugleichen Modells, allerdings in den Farben gelb mit weißem Dach und mit einem tollen Zubehör: Ein Faltschiebedach.
Das Coupé, was seit seiner Stillegung 1971 in Scheunen untergebracht war, besitzt eine hervorragende Substanz mit nur wenig Rost. Ende 2004 begannen die Restaurierungsarbeiten
Das Eichhörnchen gehörte nicht zur Serienausstattung